Wirklich praktikabel ist die CO2-Zugabe jedoch nur in großem Maßstab, mit entsprechender Ausrüstung und bei einem ausgewogenen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Bei einer Beleuchtungsleistung von ≤600 W bringt die CO2-Zugabe nur minimale Ertragssteigerungen. Das liegt daran, dass Belüftungssysteme (z. B. Kohlefilter) das hinzugefügte CO2 in nicht abgedichteten Zelten schnell entfernen, sodass eine anhaltende Anreicherung nahezu unmöglich ist.

Bei Betrieben mit einer Beleuchtungsleistung von ≥3000 W und geschlossenen Umgebungen kann eine CO2-Zusatzversorgung jedoch die Erträge um ca. 20 % (z. B. +20 oz pro Zyklus) bei Kosten von 200 bis 300 US-Dollar pro Zyklus steigern.

Die CO2-Zugabe ist nicht in jedem Fall vorteilhaft. Sie ist besonders in großen, geschlossenen Systemen mit starker Beleuchtung (≥1000 µmol·m⁻²·s⁻¹ PPFD) von Vorteil, jedoch nicht praktikabel für kleine Growzelte, Anlagen mit geringer Beleuchtung oder nicht geschlossene Umgebungen.

Wie Sie CO2 in Ihr Growzelt einleiten können

Es gibt mehrere Methoden, um CO2 in Ihr Growzelt einzuführen. Die Wahl der Methode hängt von Ihrem Budget, der Größe Ihres Growrooms und dem Wachstumsstadium der Pflanzen ab. Beginnen wir mit der budgetfreundlichsten und für Anfänger am besten geeigneten Methode.

1. Fermentierung, kostengünstige Methode für zu Hause, ab 2€

Was ist die kostengünstigste Methode, um CO2 in ein Zuchtzelt einzuleiten? Die Fermentationsmethode ist die erste, die uns in den Sinn kommt. Diese DIY-Methode beinhaltet die Verwendung von Zucker, Hefe und Wasser, um einen Fermentationsprozess zu erzeugen, bei dem CO2 entsteht. So richten Sie CO2 in einem Growzelt ein:

1. Mischen Sie warmes Zuckerwasser in einem Behälter (z. B. einer Schüssel oder einem Eimer).
2. Fügen Sie aktivierte Hefe hinzu, um die Gärung zu starten, bei der CO2 als Nebenprodukt entsteht.
3. Stellen Sie den Behälter in das Zuchtzelt.
4. Verschließen Sie das Zelt und schalten Sie die Abluftventilatoren aus, um das CO2 im Zelt zu halten.
5. Erneuern Sie die Lösung alle paar Tage bis zu zwei Wochen, indem Sie neuen Zucker und warmes Wasser hinzufügen, da die Hefeaktivität mit der Zeit nachlässt. 

Hinweis: Die Mischung kann stark sprudeln, verwenden Sie daher einen breiten Behälter, um ein Verschütten zu vermeiden.

Vorteile:

• Sehr kostengünstig
• Einfach einzurichten und zu warten

Nachteile:

• Weniger konsistent als andere Methoden
• Muss regelmäßig ersetzt werden 

2. CO2-Beutel oder -Pads, ab 10€

CO2-Beutel oder -Pads sind eine weitere kostengünstige Option, die CO2 über einen längeren Zeitraum an die Luft abgeben. Diese Beutel enthalten in der Regel organische Stoffe, die bei Einwirkung von Wärme oder Feuchtigkeit langsam CO2 freisetzen.

Vorteile:

• Kostengünstig
• Geringer Wartungsaufwand

Nachteile:

• Geringere Kontrolle über den CO2-Gehalt
• Nicht für größere Anbauflächen geeignet

3. CO2-Tanks/Gasflaschen, ab 30€

Diese Methode ist bislang die beliebteste und effektivste Möglichkeit, CO2 in Ihr Zelt einzuleiten. Außerdem ist sie nicht mit hohen Kosten verbunden. Bei dieser Methode werden Hochdruckflaschen mit komprimiertem CO2-Gas verwendet, das in das Zelt abgegeben wird, um ein optimales Umfeld für das Pflanzenwachstum zu schaffen. CO2-Tanks sind in der Regel mit einem Regler ausgestattet, der die abgegebene Gasmenge steuert und so eine konstante Versorgung Ihrer Pflanzen gewährleistet.

Vorteile:

• Sorgt für eine konstante, kontrollierte Zufuhr von CO2.
• Ideal für mittelgroße bis große Growzelte.
• Sehr effektiv zur Steigerung des Pflanzenwachstums und des Ertrags.

Nachteile:

• Höhere Anschaffungskosten für die Flasche, den Regler und die Nachfüllungen.
• Erfordert laufende Wartung und Überwachung.

4. Gasbrenner, ab 200€

Gasbrenner werden ebenfalls häufig zur Erzeugung von CO2 in Growrooms eingesetzt. Bei diesem System wird ein Brennstoff wie Propan oder Erdgas verbrannt, wobei CO2 als Nebenprodukt entsteht. Gasbrenner werden häufig in sehr großen Anbauanlagen verwendet, da sie erhebliche Mengen an CO2 erzeugen können und sich daher für größere Räume mit mehr Pflanzen eignen.

Vorteile:

• Produziert große Mengen CO2, geeignet für größere Anbauflächen.
• Kann langfristig eine kostengünstige Lösung sein, wenn die Anschaffungskosten erschwinglich sind.

Nachteile:

• Höhere Anschaffungskosten aufgrund des Brenners und des Brennstoffs.
• Erfordert eine ständige Überwachung, um einen sicheren Betrieb und optimale CO2-Werte zu gewährleisten.
• Bei unsachgemäßer Handhabung besteht Brandgefahr.

Wann sollte die Verwendung von CO2 während der Blütephase eingestellt werden?

Generell wird empfohlen, die CO2-Anreicherung in den späten Blütephasen, in der Regel etwa zwei Wochen vor der Ernte, einzustellen. Dies liegt daran, dass CO2 die Blüte beschleunigen und zu einem verstärkten vegetativen Wachstum auf Kosten der Blütenentwicklung führen kann, was möglicherweise zu einer geringeren Qualität der Blüten führt. Darüber hinaus kann ein hoher CO2-Gehalt die Fähigkeit der Pflanze beeinträchtigen, in dieser entscheidenden Phase andere Nährstoffe effektiv aufzunehmen. Durch die Reduzierung oder Einstellung der CO2-Zugabe in den letzten Wochen der Blüte können Züchter eine bessere Reifung der Blüten fördern und die Gesamtqualität und Wirksamkeit des Endprodukts verbessern.

Sobald Sie feststellen, dass Ihre Pflanzen weiterhin zu stark wachsen oder Anzeichen von Stress zeigen, ist es möglicherweise an der Zeit, die CO2-Zusatzversorgung zu reduzieren oder einzustellen. Für eine präzisere und effektivere Vorgehensweise empfehlen wir die Verwendung eines CO2-Sensors, um den aktuellen CO2-Gehalt in Ihrem Growzelt zu überwachen.

Das Spider Farmer GGS Sensor Pro Kit eignet sich hervorragend für Züchter, die die Pflanzenleistung maximieren und gleichzeitig wichtige Umgebungsparameter überwachen möchten. Das Kit enthält sowohl einen CO2-Sensor als auch ein PPFD-Messgerät und bietet somit eine umfassende Lösung zur Überwachung des CO2-Gehalts und der Lichtintensität in Ihrem großen Growzelt.